Groß war das Interesse an der jährlichen Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Ammerland, die in der Oberschule in Westerstede stattfand. Kreisbrandmeister Friedrich Delmenhorst begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter den Präsidenten des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK), Mirko Temmler, den Vizepräsidenten des Niedersächsischen Landtages, Jens Nacke, Landrätin Karin Harms, alle Bürgermeister oder Vertreter der sechs Ammerland-Gemeinden und viele Kreistagsabgeordnete sowie Kommunalpolitiker.

Ehrungen

Geehrt wurden Christian Lüers, Zugführer Technischer Zug, Dirk Gerdes-Röben, Zugführer 1. Zug Kreisfeuerwehrbereitschaft, und Carsten Steenblock, stellvertretender Zugführer Gefahrgutzug. Alle drei engagieren sich schon seit mehreren Jahren in der Führung der verschiedenen Züge der Kreisfeuerwehr, hieß es in der Laudatio. Durch ihr Fachwissen und ihre besonnene Art in der Führung würden sie immer zum Gelingen der Einsätze beitragen. 

Ebenfalls verdient gemacht haben sich drei weitere Kameraden aus dem Bereich der Aus- und Weiterbildung: Jürgen Pieper, ehemaliger Lehrgangsleiter Truppmann (1. April 1987 bis 31. Dezember 2022), sowie Ralf Hasselder, Technische Einsatzleitung seit 1. Mai 2005, stellvertretender Ortsbrandmeister seit 11. Februar 2005 und ehemaliger stellvertretender Gemeindebrandmeister in Apen. Thomas Rohlfs wurde für seinen Einsatz im Stadt- und Kreiskommando Westerstede geehrt. Gelobt wurde seine ruhige und besonnene Herangehensweise sowie sein Fachwissen. Eingesetzt habe er sich für die Hygiene an der Einsatzstelle sowie für die vorausschauende Beschaffung von Bekleidung. 

Alle sechs Geehrten haben die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für besondere Verdienste im Kreisfeuerwehrverband Ammerland erhalten.

Als „Partner der Feuerwehr“ wurde die Firma Hinrichs Metall- und Anlagenbau aus Godensholt ausgezeichnet. Sie unterstütze die Feuerwehr über die Grenzen der Gemeinde Apen hinweg, hieß es. Acht Mitarbeiter der Belegschaft dürften jederzeit an Einsätzen teilnehmen.

Seinen Dank sprach der gastgebende Westersteder Bürgermeister, Michael Rösner, den 38 Ortsfeuerwehren aus: „24 Stunden, sieben Tage die Woche seid ihr bereit, in kürzester Zeit im Notfall für uns da zu sein. Auch im Katastrophenschutz sind die Ammerländer Feuerwehren aktiv. Hierfür ein großes Dankeschön an alle Ehrenamtlichen.“

Landrätin Karin Harms betonte, wie sehr Politik und Verwaltung die ehrenamtliche Arbeit wertschätzen und unterstützen. Dabei verwies sie auf die vielen Investitionen in die Ausrüstung, den Fahrzeugbestand und die Ausbildung. Ziel sei es, eine schlagkräftige und gut ausgestattete Feuerwehr vorzuhalten. Allein 2022 seien 1,2 Millionen Euro in die Technik investiert worden. Sie zollte gleichzeitig ihren Respekt vor der Belastung angesichts der steigenden Einsatzzahlen.

Viel Lob gab es auch vom Vizepräsidenten des Niedersächsischen Landtages, Jens Nacke (CDU). „Ich bin stolz darauf zu wissen, dass wir eine gut ausgebildete, hoch motivierte und hervorragend funktionierende Feuerwehr haben.“ Diese freiwillige Leistung sei nicht nur von unbezahlbarem Wert, sondern auch zum unverzichtbaren Bestandteil unserer Gesellschaft geworden.

Katastrophenschutz

Landtagsabgeordneter und stellvertretender Landrat Björn Meyer (SPD) berichtete aus der Landespolitik. Er hob hervor, dass sich die Feuerwehren im Ammerland auch im Katastrophenschutz engagieren. Die Kreisfeuerwehr hat sich für zwei Abrollbehälter beim Land Niedersachsen beworben, darunter einen für die Vegetationsbrandbekämpfung. Diese Bewerbung unterstützen sowohl Björn Meyer als auch Landrätin Karin Harms.

Der Präsident des NLBK, Mirko Temmler, bedankte sich für das disziplinierte Einhalten der strengen Corona- und der Hygieneauflagen in den vergangenen zwei Jahren. Nun habe man den normalen Dienstbetrieb an den Standorten Loy und Celle wieder aufgenommen.

Mehr Einsätze

Kreisbrandmeister Friedrich Delmenhorst blickte auf das vergangene Jahr zurück, in dem die Feuerwehren deutlich mehr gefordert waren. Insgesamt rückten die Feuerwehren des Landkreises im Jahr 2022 zu insgesamt 1652 Einsätzen aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 662. Es waren unter anderem mehr Brandeinsätze zu verzeichnen. So waren es 2021 noch 222 Brände und in 2022 bereits 311 Brandeinsätze – insgesamt 89 Brände mehr. Auch die Hilfeleistungseinsätze haben aufgrund der Unwetter drastisch zugenommen. Im Jahr 2022 waren es 1070 Hilfeleistungseinsätze und im Vorjahr nur 603 – ein Anstieg von 467 Einsätzen im Kreisgebiet.

Mitgliederentwicklung

Erfreulich entwickelt hat sich die Zahl der Mitglieder. In den 38 Ortsfeuerwehren sind aktuell mehr als 1681 aktive Kameradinnen und Kameraden – ein Plus von 36. In den 16 Jugendfeuerwehren sind 375 Jugendliche aktiv. In diesem Jahr wurde die 17. Jugendfeuerwehr für den Nachwuchs aus Garnholt, Mollberg und Spohle gegründet. Auch die elf Kinderfeuerwehren haben mit 233 Mitgliedern einen leichten Zuwachs von zwölf Mitgliedern. Zwei weitere Kinderfeuerwehren, in Hahn und Linswege, sollen dieses Jahr gegründet werden. Als großes Plus für die Sicherheit im Ammerland bezeichnete die Feuerwehr den neuen Gerätewagen Gefahrgut, der nach langer Bauzeit jetzt in Dienst gestellt werden konnte.