Die Technische Einsatzleitung (TEL) ist ein Führungsstab, der den Einsatzleiter bei Großschadenlagen unterstützen und entlasten soll, wenn er nicht mehr in der Lage ist, seine Aufgaben alleine wahrzunehmen. In diesem Fall kann die TEL über die Leitstelle alarmiert werden.

Grundsätzlich ist die TEL nicht ortsgebunden, d. h. sie befindet sich nicht zwangsläufig an der Einsatzstelle, sondern kann beispielsweise bei einer Leitstelle, in der Technischen Zentrale oder auch jedem anderen Gebäude zusammenkommen. Im Ammerland wird bei der Alamierung der TEL aber in jedem Fall der ELW 2 alarmiert und als Arbeitsmittel vor Ort zur Verfügung gestellt.

Die Technische Einsatzleitung im Landkreis Ammerland besteht aus Mitgliedern mehrerer Ortswehren, ihr Leiter ist Rainer Deeken von der Freiwilligen Feuerwehr Ocholt-Howiek.

Organisation

Gemäß der Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 100 besteht ein Führungsstab aus dem Leiter des Stabes und grundsätzlich den folgenden Stabsfunktionen:

  • S1 (Personal/Innerer Dienst), zuständig für die Alarmierung und Bereitstellung von Einsatz- und Hilfskräften sowie die Anforderung von Ämtern, Behörden und Organisationen
  • S2 (Lage), zuständig für die Lagefest- und -darstellung, also die Beschaffung von Informationen zum Sachstand sowie das Führen einer Lagekarte, und die Organisation und Vorbereitung von Lagebesprechungen. Auch das Führen des Einsatztagebuches gehört zum Aufgabenbereich
  • S3 (Einsatz), zuständig für die Lagebeurteilung und die Einsatzdurchführung, also beispielsweise Festlegung von Einsatzschwerpunkten, sowie welche und wieviele Einsatzkräfte benötigt werden.
  • S4 (Versorgung), zuständig für die Versorgung der Einsatzkräfte mit Nachschub, Verpflegung und Unterkunft, die Beschaffung von notwendigen Gerätschaften und Material, aber auch die Organisation von Rettungskräften zum Eigenschutz

Bei Bedarf werden zusätzlich weitere Stabsfunktionen besetzt:

  • S5 (Presse- und Medienarbeit), zuständig für den Kontakt zu Presse und Medien, die Auswahl und Aufbereitung von Informationen bis hin zur Veröffentlichung von Pressemitteilungen aber auch die Auswertung der aktuellen Presse- und Medienlage oder die Koordination der Pressearbeit mit anderen beteiligten Organisationen und Behörden
  • S6 (Information und Kommunikation), zuständig für die Planung und Organisation des Kommunikationsbetriebes, also z. B. die Ermittlung des benötigten Kommunikationspersonals oder die Zuweisung von Rufgruppen im Funkverkehr, aber auch die Feststellung des Ist-Zustandes der Führungsorganisation

Außerdem werden je nach Schadenlage externe Fachberater, z. B. von Rettungsdiensten, THW oder Behörden, in die TEL eingebunden. Wenn nicht jede Stabsfunktion einzeln besetzt werden kann, können ggf. mehrere Funktionen von einer Person übernommen werden.

Qualifikation der Mitglieder

Mitglieder der TEL haben in der feuerwehrtechnischen Ausbildung in der Regel mindestens den Zugführerlehrgang absolviert, teilweise auch die Qualifikation zum Verbandsführer, und eine Einweisung in die Stabsarbeit erhalten. Es werden aber auch weitergehende Lehrgänge, beispielsweise an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Ahrweiler besucht. Wer Interesse an einer Mitarbeit in der TEL hat, kann sich über die Kontaktfunktion in der linken Spalte an den Leiter der TEL wenden. Einstiegsbedingung ist der abgeschlossene Gruppenführer-Lehrgang.

Einsatzszenarien

Die Technische Einsatzleitung ist als Führungsgruppe Bestandteil der Kreisfeuerwehrbereitschaft. Darüber hinaus kann sie aber auch bei anderen Großeinsätzen oder bei großen Übungen im Landkreis alarmiert werden. Mögliche Einsatzszenarien sind beispielsweise:

  • Naturkatastrophen wie Stürme oder Überschwemmungen, die zu großflächigen Verwüstungen über das gesamte Kreisgebiet führen
  • schwere Unfälle wie das ICE-Unglück von Eschede 1998
  • Gefahrgutunfälle, die eine Evakuierung von Anwohnern erfordern

Die Alarmierung erfolgt im Einsatzfall über die Großleitstelle Oldenburg, die Anforderung zu Übungen geschieht in Absprache mit dem Kreisbrandmeister und dem Leiter der TEL.